Das Zitat „Das steht auf meiner Not-ToDo-Liste ist, denke ich, schon recht bekannt. Ich zitiere es gerne aus den Känguruchroniken von Marc-Uwe Kling. Und auch ich habe schon solche Not-To-Do-Liste in meinem Kopf gehabt – gerade, wenn ich keine Lust auf etwas hatte oder schlicht weg der Meinung war, dass das nicht mein Job ist, mich darum zu kümmern.
Heute möchte ich gerne meine Abwandlung mit Dir teilen: Die Not-Today-Liste.
Ich nutze sie bewusst, um einfach mal alle ToDos zur Seite zu schieben, bewusst die Entscheidung zu treffen: Ja, ich habe jetzt Zeit, aber ich nutze sie lieber um zu regenerieren, zu entspannen, für Me-time, Freunde zu treffen oder einfach irgendwas schönes zu unternehmen.
Was hilft mir dabei? Ich stelle mir – wie so oft – Fragen:
- Was passiert, wenn ich es jetzt liegen lasse? Gibt es eine Frist? Gibt es eine Abhängigkeit? Wie sehr stört es mich, wenn ich es jetzt nicht erledige?
- Wie geht es mir gerade? Habe ich die Kraft, Power, Energie, um es zu erledigen?
- Wie lange dauert es, es zu erledigen? Wäre es ein Quick Win, wenn ich es jetzt schnell mache und danach entspanne?
- Passt es mir in den nächsten Tage besser, es zu erledigen und plane mir dafür jetzt konkret schon Zeit ein, um in diesem Moment frei zu haben?
- Worauf habe ich gerade Lust?
- Schenkt es mir neue Energie, wenn ich mich jetzt dem Schönen widme, sodass ich danach auch gerne die ToDos erledige?
Ich merke, dass es mir deutlich besser geht, wenn ich bewusst eine Entscheidung darüber treffe, wie ich meine Zeit nutze. Egal für was. Manchmal dauert der Prozess einen Moment, vor allem, wenn sich Pläne kurzfristig ändern und es vielleicht auch gar nicht um die Abwägung zwischen „ToDos erledigen“ vs. „Energie tanken“ geht, sondern sich ein anderes dringendes ToDo vordrängelt.
Ein Beispiel dafür:
Ich hatte mir vorgenommen, vormittags zu lernen, dann Mittagessen zu kochen und danach einer Freundin beim Umzug zu helfen. Kurz nach dem ich mich an den Schreibtisch gesetzt habe, rief sie an und erklärte, dass sich was in der Planung geändert hat und sie schon früher Hilfe bräuchte. Ich bin kurz innerlich die Fragen durchgegangen und habe meinen Plan angepasst. Denn ich konnte das ToDo „Lernen“ auch flexibel verschieben und anstatt dessen meiner Freundin aushelfen, deren Umzug nun mal nicht verschiebbar war aufgrund von Abhängigkeiten.
Zwei Tage später hatte ich allerdings eine lange ToDo Liste aufgeschrieben und nach reiflicher Überlegung habe ich sie umgewandelt in eine Not-Today-Liste, um einfach das Wetter zu genießen und im Garten zu chillen.

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