Selbstfindung
Ich bin schon lange auf der Suche nach mir selbst gewesen. Aber vielleicht war genau das mein Problem. Ich habe im Außen nach passenden Rollen und Vorbildern gesucht, die mir als Schablone dienen. An denen ich mich ausrichten kann und meinen Lebensplan abpausen kann. Oft habe ich bei wichtigen Lebensentscheidungen den Rat von Familie und Freunden gesucht. Aber egal wie gut der Rat gemeint war, fühlte es sich für mich selbst nicht richtig an.

„Guter Rat ist teuer und anscheinend bin ich pleite
Auch wenn ich weiß, dass er von allen nett gemeint ist
Kommt es mir vor, als ob mich keiner versteht
Irgendwo auf halber Strecke durch den Tunnel
Hab‘ ich verlernt, meinem Bauch zu vertrauen
Dabei viel zu oft auf andere gehört
Vom Licht am Ende ist nichts mehr zu sehen
Und irgendwie fühlt es sich grade an
Als hätt‘ ich mich in irgendwas verrannt
Ich weiß nicht, wie es weiter geht
Ich will nur noch umdrehenUnd alle, alle sagen: „Du sollst sein, wer du bist“
Und ich hab‘ keine Ahnung, wer das eigentlich ist
Alle, alle sagen, wir sollen sein, wer wir sind
Und jeder meint damit einen anderen
Wir sind, wer wir sind, wer wir sind“– Auszug aus dem Lied „Wer wir sind“ von BRUCKNER
Wenn ich jedoch davon ausgehe, dass wir alle individuell sind, dann gibt es diese Schablone, nach der ich da draußen suchte, ohnehin gar nicht.
Wie kann ich dann zu mir selbst finden?
Im Wesentlichen weisen mir Fragestellungen immer wieder den Weg zu mir selbst
- Weißt du, wer du in der Vergangenheit warst?
- Weißt du, wer du bist?
- Weißt du, wer du in Zukunft sein willst?
- Weißt du, wofür du hier bist?
- Bist du bereit für deine Reise zu dir selbst?
- Wer ist an deiner Seite? Wer ist/sind dein/e Begleiter?
- Wie weit bist du auf deiner Reise schon gekommen? Hast du schon einmal einen Blick zurück gewagt?
„Ich muss nicht alle Antworten kennen. Eine große Neugier und die Bereitschaft, alle möglichen Fragen zu stellen, werden mich weit genug bringen.“
– John Strelecky
Selbstentdeckung
Die Auseinandersetzung mit meiner Vergangenheit hat mich vieles über mich selbst gelehrt. Es war der Beginn, genauer hinzuschauen und mich auch mit unangenehmen Themen auseinanderzusetzen.
„Was man verdrängt wiegt schwerer, als wenn man es erforscht.“
– Aus dem Buch „Vom Sumo, der nicht dick werden konnte“ von Eric-Emmanuel Schmitt
- Was weißt du alles über dich selbst?
- Was hast du neues über dich erfahren, was dich vielleicht überrascht hat?
- Weißt du schon alles über dich? Was könnte es da noch geben?

Selbstbewusstsein
Durch den (noch weiter andauernden) inneren Prozess gelingt es mir, mehr und mehr aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein zu rufen. Ich schaue es mir als „Forscherin“ voller liebevoller Neugier an. Was ist das? Warum ist es da? Gibt es noch einen Grund, es aufzuheben? Darf ich es womöglich loslassen, um mich von alten Glaubensvorstellungen zu befreien?
- Wie viel von deinem Selbst ist dir bewusst?
- Wie groß schätzt du den Anteil, der dir (noch)unbewusst ist?
- Wie schaffst du es, bewusst auf dich selbst zu schauen? Hilft dir Achtsamkeit dabei? Achtsamkeit auf das eigene selbst, auf die Gefühle, auf die Gedanken, auf das eigene Handeln?

Selbstreflektion
All die Fragen und noch mehr sind Bestandteil meiner Selbstreflexion. Mal mehr mal weniger beabsichtigt. Oft gibt es Trigger, die bei mir zur Reflexion führen. Diese Trigger können Liedtexte sein, inspirierende Bücher, Gespräche mit Freunden, Filme, Situationen, ein Ausblick beim Spaziergang und anderes. Manche Impulse sind laut und fordern direkt eine Reaktion, andere sind leise und wirken noch nach.
- Reflektierst du dich regelmäßig selbst?
- Was hilft dir dabei, dich selbst zu reflektieren?
- Zu welchen Erkenntnissen kommst du, wenn du dich selbst reflektierst?
- Hast du ein Ritual zur Selbstreflektion?
- Was sind deine Trigger?

No responses yet