„Unterschätz mich nicht, weil ich schweigsam bin.
Ich weiß mehr, als ich sage, ich denke mehr, als ich ausspreche und beobachte mehr, als du denkst.“

– Michaela Chung, Coach, Writer und Entrepreneur


Das Problem des „Unterschätzt-Werdens“ befindet sich nicht allein im Außen, weil mich jemand falsch einschätzt und mich meiner Meinung nach unterschätzt. Das Problem beginnt schon viel früher. Ich nehme eine passive Haltung in meinem Leben ein. Ich schweige, denke und beobachte. Um das Problem zu lösen ist es aber wichtig, aktiv zu werden. Ich habe mich lange Zeit mit dem Zitat identifiziert und gab oft den anderen die Schuld. Sie waren ja schließlich diejenigen, die mich unterschätzen.

Durch Human Design und viele Kommunikationstrainings kam ich zu der Erkenntnis, dass ich es selbst in der Hand habe. Und ich habe alles, was ich dafür brauche in mir.

  • Ich habe die Kraft und den Mut meine Gefühle an- und auszusprechen. Ich traue mich anzusprechen, was mich bewegt, was ich mir wünsche und was ich nicht will.
  • Ich bin die Schöpferin meiner Wirklichkeit, meiner Realität.
  • Ich bin kreativ, liebevoll, eins mit allem.
  • Ich finde zu meiner Mitte und lebe in einer harmonischen Balance zwischen Denken, Fühlen und Ansprechen.

Kommunikation ist in so ziemlich jedem Lebensbereich unglaublich wichtig und bietet so unfassbar viele Fallstricke, an denen wir ins Stolpern geraten können. Ich stelle Dir daher jetzt mit Freude die Kommunikationstreppe von Konrad Lorenz vor und wie ich sie für mich nutze:

  • Gedacht ist nicht gesagt: Ich habe häufig das Gefühl, der andere müsste doch wissen, dass es mich stört, aber in Wirklichkeit habe ich mich bisher nur gedanklich über die Sache aufgeregt und es eben noch nicht angesprochen.
  • Gesagt ist nicht gehört: Auch da diene ich als gutes Beispiel. Nur, weil mir jemand was sagt, heißt es nicht, dass ich es auch aktiv gehört habe. Bestes Beispiel, wenn ich gerade am Handy sitze und abgelenkt bin. Automatisch antworte ich vielleicht noch mit „Ja…“ aber wozu ich gerade ja gesagt habe, habe ich gar nicht wahrgenommen. Sorry 🙄
  • Gehört ist noch nicht verstanden: Wenn mir jemand etwas erklärt, was für ihn total nachvollziehbar ist, heißt das noch nicht, dass ich verstehe, was er meint. Meine Aufgabe ist es dann, nachzufragen, wie er es meint. Ich kann auch versuchen es in meinen Worten zusammenzufassen und so zu prüfen, ob ich richtig liege.
  • Verstanden ist noch nicht einverstanden: Nur, weil ich verstehe, was mir jemand sagt, bedeutet das nicht, dass ich mit dem Vorschlag einverstanden bin. Hier bedarf es auch eine Rückmeldung meinerseits, ob ich Änderungswünsche oder einen Gegenvorschlag habe.
  • Einverstanden ist noch nicht umgesetzt: Nur, weil wir ein Übereinkommen/Commitment haben, habe wir noch nicht begonnen, es auch umzusetzen.

Mir hilft die Vorstellung der Treppenstufen, weil ich so reflektieren kann, wo ich gerade stehe:

  1. Habe ich meine Gedanken nur gedacht oder auch ausgesprochen? Wenn ich manchmal nicht weiß, wie ich meine Gedanken richtig formulieren soll, dann hilft es mir meinem Gegenüber zu sagen: „Ich speichere jetzt einfach mal meine Gedanken aus, damit du weißt, was mir gerade durch den Kopf geht.“ In der Regel habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht, denn es bereitet den Gesprächspartner darauf vor, dass es wilde Gedanken sind und ich mir womöglich über ein Thema Sorgen mache. Ich gebe ihm die Chance, aufmerksam zuzuhören und suche mir gleichzeitig Unterstützung dabei, meine Gedanken durch das aussprechen zu sortieren. Der andere weiß, dass das nicht zwangsläufig meine Überzeugung ist oder ich fest auf dieser Meinung beharren will.
  2. Hat der andere gerade gehört, was ich gesagt habe? Manchmal hilft es vor dem Losreden zu fragen: „Kann ich dir gerade was erzählen oder bist du abgelenkt?“ Hin und wieder bekomme ich dann die Rückmeldung: „Moment, du hast gleich meine Aufmerksamkeit.“ Dann weiß ich, dass er sich die Zeit nimmt und dafür lohnt es sich kurz zu warten, um Missverständnisse und Ärger zu vermeiden.
  3. Hat der andere mich verstanden? Das erkenne ich oft am Gesichtsausdruck. Nickt er mir zustimmend zu oder zieht er die Augenbrauen hoch? Sind da Fragezeichen im Gesicht oder beginnt er direkt auf meine Aussage einzugehen. Wenn ich mir unsicher bin, was der Gesichtsausdruck bedeutet, frage ich nach, ob verstanden wurde, was ich sage, oder vielleicht nun die Gedanken beim anderen arbeiten. Auch hier kann ich kurz ergänzen: „Was denkst du darüber? Teil gerne deine Gedanken mit mir.“
  4. Je nachdem wie das Gespräch weiterverläuft, merke ich schon, ob Einverständnis herrscht. Wichtig ist allerdings auch dies noch einmal klar auszusprechen: „Sind wir uns da einig?
  5. Damit es mit der Umsetzung klappt, hilft es, konkret zu werden, ab wann und wie die Vereinbarung gegenseitig eingehalten wird. Versucht euch auf einen kleinen ersten Schritt zu verständigen.

Auf welcher Stufe bleibst Du öfter mal hängen? Ein erster Schritt kann sein, Dir bewusst zu machen, wo Du stehst und Dich dabei zu erwischen.

Mach Dich groß. Mach Dich stark. Mach dich frei.

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